Der Fokus der Soil Association liegt auf ökologischen Kriterien, anzuwenden auf den gesamten Produktionsprozess. Zertifiziert werden einzelne Produkte. Soziale Belange finden nur in der Forderung nach ILO-Kernarbeitsnormen eine Berücksichtigung. Die Einhaltung der ökologischen Kriterien wird streng überprüft, für eine glaubhafte Überprüfung der sozialen Kriterien sollten lokale Organisationen, Gewerkschaften und NGOs eingebunden werden.
Naturfasern: Anbau und Ernte
Zur wichtigsten Naturfaser im Bekleidungsbereich zählt die Baumwolle. Historisch und
traditionell wurde/wird aus dem Bast von Pflanzenstängeln Materialien wie Jute, Flachs,
Leinen oder Hanf hergestellt. Von großer Wichtigkeit bezüglich Fairness und Nachhaltigkeit
sind hier die Einhaltung sozialer Mindeststandards, Vermeidung von Pestiziden und
Schonung von Ressourcen.
Tierische Rohstoffe: Tierhaltung
Die wichtigsten tierische Rohstoffe in der Bekleidungsindustrie sind Wolle (vom Schaf,
Alpaka oder der Angoraziege), Seide und Tierhäute zur Ledergewinnung.
Bei der Wolle aus Australien (Hauptexportland von Schafwolle) gibt es die Praktik des
Mulesing (Entfernen der Haut rund um den Schwanz). Da viele Konsumenten diese
barbarische Lösung dem Schaf-Schmeißfliegen-Befall Herr zu werden ablehnen, verarbeiten
viele Produzenten bereits bewusst Mulesingfreie Wolle. Daher ist zu hoffen, dass diese
Praktik durch weitere Ausklärungsaktionen durch tierfreundliche Alternativen ersetzt wird.
Tierhäute sollten idealerweise von Tieren stammen, die artgerecht gehalten, nur über kurze
Wege transportiert und stressarm geschlachtet wurden.
Chemiefasern: Umweltbedingungen
Chemiefasern wie Polyester, Polyamid, Polyacryl, Polyurethan oder Elasthan werden
synthetisch hergestellt. Die Grundstoffe sind Erdöl- oder Kohlefasern. Chemiefasern
kommen besonders in der Sport- und Outdoor-Industrie zum Einsatz, da diese besonders
pflegeleicht, schnelltrocknend und durabel sind. Von großer Wichtigkeit bezüglich Fairness
und Nachhaltigkeit sind hier die Vermeidung von Pestiziden und Ressourcenschonung im
Herstellungsprozess.
Der Produktionsschritt „Stoff“ beinhaltet die Verspinnung der Fasern zu Garn und das Weben,
Stricken oder Walken der Garne bzw. Fasern zu verschiedenen Stoffen, Loden, Leinen und Spitzen,
sowie die Verarbeitung von Tierhäuten zu Leder. Dieser Produktionsschritt beinhaltet auch die
Färbung der Stoffe bzw. Leder.
Von großer Wichtigkeit bezüglich Fairness und Nachhaltigkeit sind hier die Einhaltung sozialer
Mindeststandards, Vermeidung von Pestiziden und gesundheitsgefährdenden Stoffen und die
Schonung von Ressourcen.
Der Produktionsschritt „Fertigung“ beinhaltet den Zuschnitt und Druck sowie das Vernähen der
Stoffe zu fertiger Bekleidung. Wichtige Aspekte dabei sind faire Arbeitsbedingungen und ein
nachhaltiger und schonender Umgang mit Ressourcen.